PHOSPHOROS (griech.: Lichtbringer) Gedichte
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PHOSPHOROS (griech.: Lichtbringer)
von Renate Tank
Die Bitternis ist meine tiefste
Wurzel,
mit Hohn getränkt,
aus schwarzem Kelches Frucht.
Zur tiefsten Grube bin ich abgefahren,
um Ausschweif zu verteilen, voller Wucht.
Die Liebeszelte ich hernieder
brannte,
auf Aschenregen bett ich Brut und Brust.
Aus dessen Grau noch immer Düfte streben,
zu steigern unermessliche Wut und Lust.
Die Worte, die du wünschst,
erbärmlich Seele,
will ich wohl finden, schmackhaft präsentieren.
Damit du meine Maske der Verstellung
so siehst,
als würd Vertrauen ich servieren.
Mein Antlitz war schon immerdar das Schönste.
Und werd ich mich verwandeln da hinein,
um dich, du Menschenwurm, zu täuschen,
denn das bringt dir die allerschlimmste Pein.
Denn ich weiß gänzlich ja um deine Schwäche,
sie ist mir lauter Wonne, Energie
und nähre damit meine schwarze Sonne,
deren Strahlung ich aus meinem Grunde spie.
Mit meiner Kraft will ich das Zelt erschüttern,
und alle Enden kommen dann ins Wanken.
Der Hass, er kennt doch niemals seine Schranken
und Mond und Sterne werden blass zersplittern.
Und alle Steine werden Feuer speien;
das Böse nur aus meinen Augen rollt.
Wenn meine Schwingen einst darüber eilen,
dann nützt dir, Mensch, keine Macht, kein Gold.
Denn unter meinem Tritte schmilzt und
gärt
erbärmlich alles, was das Leben nährt.
Zur tiefsten Grube bin ich abgefahren,
und lass mir tausend Jahre Zeit zum klug Verweilen.
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