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EISKINDER

von Renate Tank


 



Über Nacht gefror das Land.
Totenstarre alles bannt.
Nur Raben krächzen mit dem Wind,
der steigend aus dem Osten singt.

Mit seinen Eiseshänden
berührt er hart das Land.
Den Schnee bedrücken Spuren,
vom Fuchs, der heut‘ nichts fand.

Zauberblumen malt Herr Frost.
Seine schöne Augenkost
haucht er aus Eiskristallen,
die als ein filigranes,
glitzerndes Wintermärchen
auf Fensterscheiben fallen.

Am See die steifen Halme
fast Berührung meiden.
Sie mögen seine Willkür
auch nicht besonders leiden
und müssen sich doch alle Jahre
tief vor ihm verneigen.

Ja, sein Übermut ist oft
 nicht zu bezähmen.
Doch dafür will er sich
 gewiss nicht lange schämen.
Er knickt manch alten, morschen Ast;
zieht zufrieden sich zurück
in seinen Schneepalast.

© Renate Tank
06.10.2009


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