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DER TIEFE BODEN
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DER TIEFE BODEN
verbirgt sich meine Kinderzeit. Verzaubert - wie verloren - im violetten Licht der Vergangenheit. Aus jedem Stein erklingt ein Lied; jede Häuserwand hielt meine Blicke verborgen und gibt sie mir heute, leihweise, zurück.
Das kleine Haus steht neu verputzt, was früher in asch-rotem Klinker büßte; in dem unsre winzige Wohnung war, in die sich die schenkende Liebe ergoss und das vertriebene Leben neu begrüßte.
Mein Seelenhaus - wehmütig gesinnt! Es ist, als ging ich auf leisesten Sohlen durch Räume, die mir einst offen waren. Und schaue, verzagt-unverhohlen, auf das Heute, das so fremdbestimmt.
Es gibt nicht mehr die Rosenhecke, die den inneren Hof vom Garten trennt. Die den Duft ihrer Königinnen zart verströmte, aus blass-rosigem Teint. In die, in schweren Nachtgedanken, mancher Augen Blick der Eltern gesenkt.
Die Eisblumenfenster waren so kalt und trotzdem so wunderbar. Wanderte selbstverloren in den Gebilden, die das Eis gebar. Freute mich auf die Sommer und Winter und vieles wurde zum Fest im Jahr. am Kindheits-Liebesband und umkleidet Gewesenes in eine ergreifend nahe Gestalt. Der tiefe Boden hallt gesunkene Schritte und nimmt mich - erkennend - an seine Hand.
© Renate Tank 28.01.2009 Dieses Gedicht jetzt auf Ihrer Homepage veröffentlichen
Gedicht DER TIEFE BODEN
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