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Sommergewitter
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Sommergewitter

Gedicht
Sommergewitter


von Annegret Kronenberg


Sanft wallt das Korn im Sommerwind;
die Ähren tragen schwer.
Kornblum' und Mohn vereinigt sind
und zier'n das goldne Meer.

Der Tag, der drückend, heiß und schwül
seinem Ende geht entgegen.
Am Abend wird es auch nicht kühl,
doch dunk'le Wolken sich schon regen.

Sie, die am Mittag silbergrau
und schimmernd zogen vorüber,
schau'n jetzt drohend, dunkelblau,
unheilbringend auf uns nieder.

Regungslos im fahlen Glanz
stehn jetzt die gold'nen Flächen.
Vogelsang verstummt schon ganz,
nichts wagt den Druck zu brechen.

Dann bläst zum ersten Mal der Sturm
fest seine dicken Backen auf.
Staubsäulen winden sich zum Turm,
schon nimmt das Unheil seinen Lauf.

Wie wilde, rauschende Musik
bricht über uns hernieder
ein Sturmwind, wie es ihn selten gibt,
beugt Birkenbaum und Flieder.

Wirft ungestüm und wütend sich
auf's Korn und reißt es runter.
Elastisch, zitternd hebt es sich,
der Sturm treibt' immer bunter.

Und jetzt sieht man ein Blitzen schon,
ein Zucken, unheilvoll.
Und dunkel dröhnt der Orgelton
des Donners wie im Groll.

Dann prasselt Regen in die Schwüle,
ein köstlich frischer Duft kommt auf.
Angstvoll der Bauer in der Diele
schickt ein Gebet zum Himmel rauf.

Das Wetter tobt die halbe Nacht.
Die Fluten rauschen ohne Ende.
Die Windbraut hat zuschand' gemacht,
was mühsam schafften fleiß'ge Hände.

Verwüstet liegt nun da das Feld,
das gestern wogte wie ein Meer.
Der Landmann blickt zum Himmelzelt:
"Helfen kann nur noch der Herr."


 


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