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GESANG DER TELEGRAFENMASTEN
In eiskalter Morgenfrühe, im Krieg,
begleiteten wir meinen Vater zum Bahnhof..
Der Zug sollte ihn nach Russland bringen.
Damals nahm ich, als Vierjährige,
zum ersten Mal das Singen
der Telegrafenmasten wahr.
Es war unheimlich, klang nach Abschied.
Der Zug fuhr los – ein Mensch wird verschluckt
vom Gesang der Masten. –
Mein Vater kehrte nicht aus Russland zurück,
und an kalten Winterabenden
sangen die Telegrafenmasten sein Totenlied.
Für mich blieb es, solange es Telegrafenmasten
gab, ein Totengesang. |
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